Es geht um die Wurst – aber seit wann eigentlich?

Wurst ist eines der ältesten Lebensmittel. Ihre Entstehungsgeschichte ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Bereits um 5000 vor Christus herum entstanden in Ägypten, Syrien und China Zeichnungen und Malereien von Würsten. In Deutschland wurde die Wurst im Mittelalter erstmals schriftlich erwähnt. Heute gibt es in Deutschland über 1500 verschiedene Wurstsorten. Klassische Wiener Würstchen, bayerische Weißwürste und Thüringer Bratwürste sind bei uns traditioneller Bestandteil der Ernährung. Auch im Süden Europas ist die Vielfalt an Würsten mit einer langen Tradition verbunden – auf Salami, Mortadella oder Sucuk wird ungern verzichtet.

Warum Wurst?

Wörtlich übersetzt bedeutet Wurst so viel wie „etwas drehen, vermengen, rollen und wenden“. Wann genau die Wurst erfunden wurde, ist nicht bekannt. Warum sie entstanden ist, ist allerdings leichter zu beantworten. Vor tausenden von Jahren suchte man nach einer Möglichkeit, Fleisch haltbarer zu machen. Bis zur Erfindung der Wurst wurde Fleisch oft getrocknet, um die Haltbarkeit zu steigern. Außerdem sollte so wenig wie möglich vom Tier verschwendet werden. So wurden Fett, Speck und Innereien zu Wurst verarbeitet. Durch das Lufttrocknen oder Räuchern der Würste wurden diese dann haltbarer gemacht.

„Wurstkampf“

Der griechische Dichter Homer hat die Wurst zwar nicht erfunden, war aber der erste, der sie schriftlich erwähnte. Im achten Jahrhundert vor Christus beschrieb Homer in seiner „Odyssee“ sogenannte Wurstkämpfe, die von Griechen ausgetragen wurden. Der Sieger wurde mit den besten Würsten belohnt. Die Römer galten als besondere Wurstliebhaber. Eine besondere Delikatesse war Hirnwurst. Sie bestand aus Hirn, Ei, Wolfsmilch und Gewürzen. Sogar ganze Grillschweine wurden mit Würsten gefüllt und der gehobenen Gesellschaft serviert. Schon in der Antike waren die Menschen kreativ und verwendeten für die Wurstherstellung viele verschiedene Gewürze.

Im Mittelalter übten die ersten Fleischer ihr Handwerk professionell aus. Dadurch wurden die Herstellungsverfahren immer mehr verfeinert. Auch unter Fleischern kam es im Mittelalter zu „Wurstkämpfen“: Wer die schwerste und längste Bratwurst herstellte, konnte diese bei Festen präsentieren.

Brüh-, Koch- und Rohwurst

Würste werden generell nach ihrem Herstellungsverfahren eingeteilt. So unterscheidet man Brüh-, Koch- und Rohwürste. Insgesamt gibt es rund 800 verschiedene Sorten Brühwurst, z. B. Fleischwurst, Weißwurst und Knackwurst, rund 350 verschiedene Kochwürste wie Leber- und Mettwurst sowie 500 Sorten Rohwürsten, zu denen auch die Salami zählt. 

Mehr dazu im zweiten Teil unserer Reihe „Es geht um die Wurst“!

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